IPT Therapie

Insulinpotenzierte Chemotherapie Freiburg

Niedrig dosierte Chemotherapie mit sehr guter Verträglichkeit

Wichtiger Bestandteil des Therapiekonzepts Dr. Gassmann ist die insulinpotenzierte Chemotherapie (IPT Therapie), eine niedrig dosierte Chemotherapie. Sie bietet Ihnen drei bedeutende Vorteile:
1.
Eine sehr gute Verträglichkeit durch eine wesentlich geringere Dosis der Chemotherapeutika (etwa 20 Prozent der üblichen Dosis).
2.
Eine hohe Wirksamkeit durch gezieltes Einschleusen der Chemotherapeutika in die Krebszellen mit dem „Transporter“ Insulin.
3.
Die geringen Nebenwirkungen ermöglichen eine Anwendung über einen längeren Zeitraum bei sehr guter Lebensqualität.

Wir wenden diese Art der durch Insulin verstärkten Chemotherapie in unserer Praxis in Münstertal bei Freiburg seit 2017 mit Erfolg an. Häufig kombinieren wir die insulinpotenzierte Chemotherapie (IPT-Therapie) mit biologischen Chemotherapie-Verstärkern wie Curcumin und Artesunate. Hyperthermie und Sauerstofftherapien können die Wirksamkeit von Chemotherapeutika zusätzlich verstärken.

Insulin als Wirkverstärker

Weil Krebszellen Zucker lieben

Krebszellen wachsen schnell und ungebremst. Dafür benötigen sie extrem viel Energie. Aus der medizinischen Grundlagenforschung wissen wir, dass Krebszellen aufgrund ihres hohen Energiebedarfs im Vergleich zu gesunden Zellen ein Vielfaches an Glucose (Zucker) verbrauchen. Das PET-CT, eines der wichtigsten bildgebenden Verfahren in der Onkologie, macht sich diese Tatsache zunutze, indem den Patienten eine radioaktiv markierte Zuckerlösung verabreicht wird, die sich nahezu ausschließlich in Krebszellen anreichert. Durch die Anreicherung des an Zucker gebundenen radioaktiven Stoffes „leuchten“ die Krebsknoten in der PET-CT gelb-orange auf (siehe Bild B in der Abbildung unten).
Für die Aufnahme von Glucose (Zucker) in Zellen sind sogenannte Insulinrezeptoren notwendig. Insulin öffnet den Insulinrezeptor wie eine Schleuse, sodass Glucose und andere Stoffe die Zellmembran passieren und in die Zelle eindringen können. Viele Untersuchungen haben gezeigt, dass Krebszellen bis zu sechs Mal so viele Insulinrezeptoren besitzen wie gesunde Zellen. Wir können also Insulin als Transporter nutzen, um Wirkstoffe wie Chemotherapeutika gezielt in Krebszellen einzuschleusen. Tumore, die in der PET-CT aufleuchten, sind mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch sehr gut mit der insulinpotenzierten Chemotherapie (IPT) behandelbar.

So läuft Ihre Behandlung ab

Insulinpotenzierte Chemotherapie (IPT Therapie) in unserer Praxis in Münstertal

Zunächst wird Ihnen eine individuell berechnete Menge Insulin in die Vene verabreicht. Innerhalb von etwa einer halben Stunde fällt der Blutzuckerspiegel daraufhin kontinuierlich ab. Selbstverständlich werden unsere Patient:innen dabei durch unser auf die insulinpotenzierte Chemotherapie (IPT) spezialisiertes Praxisteam überwacht.

Sobald der Zielbereich eines leichten Unterzuckers erreicht ist, geben wir eine geringe Menge eines oder mehrerer Chemotherapeutika.

Im Anschluss wird die Aufnahme der Wirkstoffe in die Krebszellen durch Glucose beschleunigt und der normale Blutzuckerspiegel wieder hergestellt. Die Dosis der bei einer IPT-Chemotherapie verwendeten Chemotherapeutika liegt dank des Verstärker-Effekts durch das Insulin bei lediglich etwa 20 Prozent der bei einer klassischen Chemotherapie üblichen Dosis. Bei Patient:innen in gutem Allgemeinzustand verwenden wir bei guter Verträglichkeit nach Absprache auch etwas höhere Dosen, um den Therapieerfolg weiter zu maximieren.

Häufige Fragen zur insulinpotenzierten Chemotherapie

Die meistgestellten Fragen zur IPT Therapie, unserer niedrig dosierten Chemotherapie, beantworten wir Ihnen gerne an dieser Stelle. Für vertiefende Fragen sprechen Sie gerne eine Mitarbeiterin unseres Praxisteams oder uns Ärzte an.

Während der Unterzucker-Phase tritt meist Müdigkeit und leichtes Schwitzen auf. Insgesamt wird die Therapie jedoch sehr gut vertragen. Durch eine gezielte Vorbehandlung kommt es in aller Regel nicht zu Übelkeit. Auch der sonst bei einer Chemotherapie übliche komplette Haarausfall bleibt aus; das Haar wird allenfalls vorübergehend etwas dünner. Sehr geschwächte Patient:innen können sich nach der Therapie ein bis zwei Tage lang noch etwas müde fühlen.
Während der Unterzucker-Phase tritt meist Müdigkeit und leichtes Schwitzen auf. Insgesamt wird die Therapie jedoch sehr gut vertragen. Durch eine gezielte Vorbehandlung kommt es in aller Regel nicht zu Übelkeit. Auch der sonst bei einer Chemotherapie übliche komplette Haarausfall bleibt aus; das Haar wird allenfalls vorübergehend etwas dünner. Sehr geschwächte Patient:innen können sich nach der Therapie ein bis zwei Tage lang noch etwas müde fühlen.
Ja, aufgrund ihrer sehr guten Verträglichkeit setzen wir die IPT-Chemotherapie in unserer Praxis in Münstertal häufig bei Patient:innen mit Metastasen ein. Gerade bei einem geschwächten Allgemeinzustand wird oft nach gut verträglichen Alternativen zu den herkömmlichen onkologischen Therapien gesucht, um wieder eine bessere Lebensqualität zu erlangen. Hierfür ist die IPT-Chemotherapie sehr gut geeignet und kann auch über einen längeren Zeitraum verabreicht werden. So sind auch bei fortgeschrittenen Erkrankungen langfristige Therapieerfolge möglich.

Grundsätzlich steht uns in der Privatpraxis Dr. Gassmann die gesamte Palette der Chemotherapeutika zur Verfügung. Die Chemotherapeutika werden in einer regionalen, darauf spezialisierten Apotheke (Rieselfeld-Apotheke Freiburg) zubereitet und in unsere Praxis geliefert. Häufig richtet sich die Auswahl der Chemotherapeutika nach den Erfahrungen der klassischen Onkologie und den Empfehlungen des Tumorboards. Gerade am Anfang einer IPT Therapie vertrauen wir gerne zunächst den seit Jahrzehnten bewährten Therapie-Regimen.

Tritt eine Resistenz gegenüber der laufenden Therapie auf und die Krankheit schreitet trotz Therapie fort, haben wir die Möglichkeit, zirkulierende Tumorzellen (CTC) im Blut zu bestimmen. Dazu werden in einem Speziallabor Tumorzellen aus dem Blut isoliert (liquid biopsy) und anschließend ein Chemosensitivitäts-Test durchgeführt. Er gibt Hinweise darauf, auf welche Chemotherapeutika die Krebszellen der betreffenden Patient:innnen aktuell empfindlich reagieren. Dies gibt uns die Möglichkeit, eine individuelle und optimal wirksame Therapie zu finden und durchzuführen.
Die Tatsache, dass es zur Wirksamkeit der IPT-Chemotherapie derzeit noch keine aufwändigen und damit kostspieligen klinischen Studien gibt, besagt nicht, dass diese Methode unwirksam ist. Wir behandeln seit vielen Jahren Patient:innen in unserer Praxis mit der insulinpotenzierten Chemotherapie und erzielen mit dieser Methode in aller Regel sehr gute Ergebnisse. In der Langzeitanwendung haben wir sogar bessere Erfahrungen gemacht als zu unserer Zeit in der onkologischen Klinik mit herkömmlichen Chemotherapien. Resistenzen können im Laufe einer Therapie leider immer auftreten, sowohl bei niedrig dosierten als auch bei klassischen Chemotherapien. Um Resistenzen zu verhindern, setzen wir unter anderem Curcumin- und Hochdosis-Vitamin-C-Infusionen sowie Hyperthermie und Sauerstoffverfahren ein.