Therapieverstärker und Immun-Booster

Hyperthermie

Wichtiger Baustein des Therapiekonzepts Dr. Gassmann

Ganzkörper-Hyperthermie und lokale Tiefen-Hyperthermie

Hyperthermie kann die Wirkung von biologischen Krebstherapien, Chemotherapien und Bestrahlung verstärken. Zudem können im Optimalfall zuvor nicht mehr wirksame Chemotherapien wieder erfolgreich sein, wenn sie mit Hyperthermie kombiniert werden. Weiterhin kann die Hyperthermie eine stimulierende Wirkung auf das Immunsystem haben. Das kann dazu führen, dass Krebszellen wieder vom Immunsystem erkannt werden.

Im Rahmen des Therapiekonzepts Dr. Gassmann in Münstertal wenden wir beide Formen der Hyperthermie an:

Ganzkörper-Hyperthermie

„Gebt mir die Macht, Fieber zu erzeugen, und ich heile jede Krankheit.“

Parmenides (etwa 500 v. Chr.)

Schon im Altertum wusste man um die potenziell heilende Kraft des Fiebers. 

Bei der Ganzkörperhyperthermie wird die Körpertemperatur auf 38,5 bis 40,5 Grad Celsius erhöht (moderate Hyperthermie). Die Behandlung ist für den Patienten/die Patientin nicht belastend. Häufig wird sie sogar als angenehm empfunden.

Hyperthermie - Anwendung

Wirkung der Ganzkörper-Hyperthermie

Hyperthermie-Behandlung

In der Grundlagenforschung wurde gezeigt, dass bei Temperaturen über 39.5°C das Wachstum von Tumorzellen gehemmt wird. Durch Überhitzen entsteht in der Tumorzelle Sauerstoffmangel. Der Zellstoffwechsel wird gestört, was in Verbindung mit zytotoxischen Therapien wie der biologischen Krebstherapie und Chemotherapien den programmierten Zelltod (Apoptose) der Tumorzellen auslösen kann.

Wie beim natürlichen Fieber führt die Ganzkörper-Hyperthermie zu einer starken Stimulation des Immunsystems und kann dadurch die Selbstheilungskräfte anregen. Darüber hinaus kann die Hyperthermie bei richtiger Anwendung stimmungsaufhellend, energetisierend und schmerzstillend wirken und idealerweise die Schwermetallausleitung unterstützen.

Tumorzellen sind für das Immunsystem häufig nicht zu erkennen (Escape-Phänomen). Dies stellt in der Onkologie ein großes Problem dar. Unter dem Einfluss von Hitze bilden Tumorzellen auf ihrer Oberfläche sogenannte „Hitzeschockproteine“. Diese Proteine kann das Immunsystem als körperfremd erkennen und bekämpfen. Gesunde Zellen bilden keine Hitzeschockproteine.

Die Ganzkörper-Hyperthermie kann also dazu führen, dass das Immunsystem die Krebserkrankung wieder eindämmen kann. Daher ist sie ein sehr wichtiger Baustein in der Behandlung von Krebs nach dem Therapiekonzept Dr. Gassmann. Wir nutzen das vom Nobelpreisträger Professor Manfred von Ardenne entwickelte Hyperthermiegerät IRATHERM 1000. Hierbei werden wassergekühlte Infrarot-A-Strahlen abgegeben, wodurch das Gefäßsystem des Körpers erwärmt wird und es so zu einem Anstieg der Körperkerntemperatur kommt. Durch Saunieren oder eine Infrarotkabine kann dieser Effekt nicht erzielt werden, da die Strahlung nicht tief genug in den Körper eindringt.

Lokale Tiefenhyperthermie (Oncothermie)

Seit mehr als 25 Jahren wird die lokale Tiefenhyperthermie intensiv erforscht und weiterentwickelt. Sie wird häufig als vierte Säule der Krebstherapie neben Operation, Bestrahlung und Chemotherapie diskutiert.

Inzwischen sind weltweit mehrere hunderttausend Behandlungen mit gutem Erfolg und praktisch ohne Nebenwirkungen durchgeführt worden.

Wirkung der lokalen Tiefenhyperthermie

Lokale Tiefenhyperthermie (oncotherm)

Im Gegensatz zur gesunden Zelle liegt die Membranspannung der Krebszelle nicht bei -70 mV, sondern bei ca. -30 mV bis -40 mV. Dadurch ist das Resonanzverhalten von Tumorgewebe und dessen unmittelbarer Umgebung verändert.

Während gesundes Gewebe bei einer Frequenz von ca. 100 MHz in Resonanz geht und dadurch erhitzt wird, geht Tumorgewebe schon bei ca. 10 bis 16 MHz in Resonanz. Wir verwenden das Hyperthermiegerät ONCOTHERM 3010.

Zwischen der Matratze und einer Gewebeelektrode entsteht durch Abgabe einer Frequenz von 13,56 MHz ein elektromagnetisches Feld. Bei dieser Zielfrequenz kann eine gezielte Überwärmung von Tumorgewebes erreicht werden, da Krebszellen bei 13,56 MHz das maximale Resonanzverhalten zeigen.

Durch die so entstandene Wärme können Eiweißstrukturen der Krebszellen geschädigt werden. Des Weiteren können zeitnah verabreichte biologische Krebstherapien und Chemotherapien in ihrer Wirkung verstärkt werden. Darüber hinaus kann die lokale Tiefenhyperthermie durch Aktivierung natürlicher Killerzellen die Immunkompetenz in der Umgebung des Tumors stärken.

Studie am Klinikum der Universität München

Eine Studie des Klinikums der Universität München (Prof. Dr. Rolf Issels) zeigte sehr gute Ergebnisse für die Anwendung der lokalen Tiefen-Hyperthermie bei Weichteilsarkomen.

In der Studie wurde „eine fokussierte Erwärmung in Kombination mit einem elektrischen Feld“ im Rahmen der regionalen Tiefen-Hyperthermie als ergänzende Behandlungsoption zu den herkömmlichen schulmedizinischen Therapieverfahren geprüft.

Dabei zeigte sich ein signifikant verlängertes Überleben unter regionaler Tiefenhyperthermie mit Chemotherapie (15,4 Jahre) im Vergleich zu Chemotherapie alleine (6,2 Jahre).